Rückblick auf unseren Berlinbesuch

Auf Anregung der Bundestagsabgeordneten der SPD Kirsten Lühmann aus Celle und Uelzen, erhielten SPD-Mitglieder aus dem Unterbezirk Landkreis Harburg mit Ihren Partnern eine Einladung, zu einer Tagung für politisch Interessierte, nach Berlin.
Als Vertreter des Ortsvereins Elbmarsch nahmen Jochen Filbrich, Heinz Glasbrenner und Hermann Scharping mit Ehefrauen an dieser Tagung teil.

Für einen optimalen Informationsfluss vor der Reise und einen reibungslosen Reiseverlauf sorgte Britta Weimann vom Ortsverein Rosengarten.

Rückblick
1. Tag
Am Mittwochmorgen fuhren wir „Elbmarscher“ mit der Line 4400 des HVV nach Hamburg-Bergedorf, um dort im EC 175 um 8:40 Uhr zur Reisegruppe zu stoßen. Pünktlich um 10:34 Uhr trafen wir in Berlin am Hauptbahnhof ein und wurden von einer Mitarbeiterin des „Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung“ empfangen und zu unserem Reisebus geführt.

Vom Hauptbahnhof ging es direkt zu unserem ersten Programmpunkt, der „Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung“, Unter den Linden 68. Bei dieser Führung wurden uns Lebens und Wirkungsabschnitte von Willy Brandt ausführlich nahe gebracht.

Zu Fuß ging es von hier ein paar Häuser weiter in das Restaurant „Berlin Moskau“ zum Mittagessen.

Um 15:00 Uhr brachte uns dann unser Reisebus zum nächsten Programmpunkt in das Bundesministerium für Arbeit und Soziales im „Kleisthaus“ in der Mauerstr. 53. Nach einer Führung durch das Haus stand uns ein Ministeriumsreferent für ein Informationsgespräch zur Verfügung.
Der geplante Vortrag über die Strukturen und Aufgabengebiete des Ministeriums kam aber nicht über die oberste Hierarchie hinaus. Nach der Vorstellung von Ursula von der Leyen als Ministerin, ihren beiden parlamentarischen Staatssekretären Dr. Ralf Brauksiepe und Hans-Joachim Fuchtel sowie den beamteten Staatssekretären Gerd Hoofe und Frau Dr. Annette Niederfranke wurde unser Referent bereits mit Fragen zur Sozialpolitik bombardiert. Hier musste er insbesondere Fragen zur Rentenentwicklung, Rentengerechtigkeit und zu den Unterschieden „normale“ Rente und Beamtenpensionen Stellung nehmen. Die Diskussion hätte sicherlich noch eine ganze Weile gedauert, wenn nicht der Zeitrahmen gewesen wäre…..

Nach dieser angeregten Diskussion brachte uns der Bus zum Check-in in das namentlich zum Wetter passende „Winters Hotel“ in Kreuzberg.

Um 18:30 Uhr ging es dann zum letzten „offiziellen“ Tagesordnungspunkt. Abendessen im Restaurant „TAISU“ in der Rudi-Dutschke-Str. 28.
Danach verstreute sich die Reisegruppe in Kreuzberg…….
2. Tag
Abfahrt am Hotel (Keiner war in Kreuzberg verloren gegangen) um 9:00 Uhr zur Führung und Diskussion in der SPD-Parteizentrale dem „Willy-Brandt-Haus“ in der Wilhelmstr. 140.
Die Parteizentrale war an diesem Tage ziemlich verwaist, da bis auf wenige Ausnahmen alle Genossen zur Geburtstagsfeier „150 Jahre SPD“ in Leipzig weilten.
Aber auch bei „Kleiner Besetzung“ stand eine junge und kompetente Genossin bereit, uns das Haus architektonisch zu erklären. Nach der Erklärung der Büste von Willy Brandt und dem was der Künstler mit der Skulptur sagen wollte, wurde dann das obligatorische Gruppenfoto gemacht und allen Teilnehmern ausgehändigt. Nach dieser Führung erwartete uns dann ein Referent der uns über die Aufgaben der einzelnen Abteilungen im Hause informierte und mit dem wir über Schwerpunkte der zukünftigen SPD-Politik und grundsätzlicher Ausrichtung diskutierten.
Auch hier setzte uns der knappe Zeitrahmen Grenzen….

Um 10:30 Uhr bestiegen wir wieder unseren Bus für eine ausgiebige Stadtrundfahrt durch die Bundeshauptstadt, orientiert an politischen Punkten.
Spätestens hier war klar, Berlin ist mehrere Reisen wert……

Nach dem Mittagessen, im Restaurant „Die Eins“ in Berlin Mitte, ging es zum Sicherheits-Check für den Besuch des Bundestages.
Um 15:00 Uhr begrüßte uns dann unsere Gastgeberin Kirsten Lühmann, in ihrer Funktion als Bundestagsabgeordnete der SPD, zum Fototermin, Führung und Diskussion, im „Paul-Löbe-Haus“.
Nach dem Foto und einer ausführlichen Führung mit vielen Detailerklärungen wurde dann in einem Sitzungssaal mit Kerstin ergiebig über ihre politischen Schwerpunkte, die Arbeit in den Ausschüssen sowie den Abstimmungsregularien im Bundestag diskutiert. Schwerpunkte bei der Fragestellung waren unter Anderem der Straßen- u. Schifffahrtswegeausbau sowie die verschiedenen Finanzierungsmodelle und Geldmittelverteilung. Mein persönlicher Eindruck (und ich denke, hier kann ich für die gesamte Gruppe sprechen) ist, mit Kerstin Lühmann haben wir eine äußerst sachkundige und engagierte Abgeordnete in der SPD-Fraktion des deutschen Bundestages.

Nach einer Überziehung der Diskussionszeit folgte die Besichtigung des Plenarsaales mit einem Vortrag über die Aufgaben und die Arbeit des Parlaments.

Um 18:00 Uhr folgte, bei strahlendem Wetter, der Aufstieg in die Glaskuppel. Der Ausblick, den wir von hier genossen haben, wird in anhängender Fotogalerie ausgiebig dokumentiert.

Der 2. Tage wurde dann mit einem gemeinsamen Abendessen im „Alt-Berliner Wirtshaus“ in Berlin- Mitte abgeschlossen.

3.Tag
Nach dem Check-out im Hotel ging es mit dem Bus zum Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“. Bei einem tiefbewegenden Rundgang durch die Ausstellung konnten wir uns einen Überblick über Machtergreifung Hitlers und den Naziterror verschaffen. Mit dieser und anderen Dokumentationen müssen wir dafür sorgen, dass das Wissen um dieses Geschehen an unserer Kinder, Enkel und Urenkel weitergegeben wird. Nur so kann eine Wiederholung verhindert werden.

Nach der Dokumentation über den Naziterror folgte ein Einblick in den „Stasi-Terror“.
Um 12:00 Uhr brachte uns unser Bus in die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Diese Gedenkstätte wurde in der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt der Stasi eingerichtet.

Bei einem Informationsgespräch während der Führung durch einen ehemaligen Insassen dieser Haftanstalt, wurden uns bildlich die Methoden der Verhöre und die unmenschlichen Lebensbedingungen in dieser Haftanstalt beschrieben.
Unser Zeitzeuge selber wurde bei dem Versuch „DDR-Bürger“ über Rumänien in den Westen zu schmuggeln verhaftet und nur unter der Bedingung der „Rückführung“ nach Rumänien für 4 Wochen an die Stasi-Behörde überstellt. Seine Verurteilung und Haftverbüßung erfolgte dann in Rumänien.
Aber die 4 Wochen in Hohenschönhausen mit täglichen Verhören und völliger Isolation haben ihn an den Rand des menschlich Ertragbaren gebracht.
Die heutige Arbeit in der Gedenkstätte und die Weitergabe seiner Erlebnisse hilft ihm bei der Aufarbeitung dieser Vergangenheit. Er berichtete auch, dass selbst heute im Jahr 2013, Mitarbeiter der Gedenkstätte von ehemaligen Stasi-Schergen bedroht und mit Steinwürfen angegriffen werden……

Nach diesen beiden tief bewegenden Besuchen trafen wir uns Alle nach einem kurzen Spaziergang im Hotel Kolumbus in Hohenschönhausen zum abschließenden Mittagessen, um dann um 17:34 Uhr mit der Bahn die Rückreise anzutreten.

Im Namen aller Reiseteilnehmer möchte ich hier stellvertretend unseren Dank an Kisten Lühmann, ihr Team, dem Presse- und Informationsamt der Bundesregierung und Britta Weimann für eine gelungene Informationstagung aussprechen. Nicht vergessen möchte ich dabei „unseren“ Türkischen Busfahrer Özkan, mit eindeutigem Berliner Zungenschlag, für sein traumwandlerisch sicheres chauffieren und seine nicht zu überbietende Ortskundigkeit.

Heinz Glasbrenner
Internetbeauftragter
SPD-Elbmarsch