P R E S S E M I T T E I L U N G

Vor 100 Jahren wurde der Weg dafür geebnet, dass Frauen in Deutschland wählen und folglich auch in die Parlamente gewählt werden können.

. Laut der Sozialdemokratin Marie Juchacz, die am 19. Februar 1919 als erste Frau vor der Nationalversammlung sprach, war das jedoch keineswegs ein Grund, dankbar zu sein. Im Gegenteil: Die Einführung des Frauenwahlrechts war ihrer Meinung nach eine Selbstverständlichkeit, die den Frauen bis dato vorenthalten wurde.

Für die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) im Landkreis Harburg war dieser Jahrestag allemal ein Grund zum Feiern. Und deshalb hatten sie am Samstag, dem 22. September 2018, Genossinnen und Genossen sowie Freunde der SPD zu einem politischen Liederabend mit dem bekannten Sänger und Komponisten Uli Valnion ins Dorfhaus nach Garlstorf eingeladen.

Der engagierte Musiker begeisterte einmal mehr seine Gäste! Im ersten Teil des Abends spielte er Arbeiterlieder wie beispielweise „Die Gedanken sind frei“ und die „Die Internationale“ und ließ dabei eine Präsentation ablaufen, die neben den Liedertexten zum Mitsingen wichtige Zitate bedeutender Menschen dieser Zeit beinhaltete. Im zweiten Teil des Abends wandte sich Valnion dann Klassikern des Folk zu wie zum

Beispiel dem von ihm verehrten Pete Seeger, mit dem er selbst schon einmal auf der Bühne stand. Und auch bei Liedern wie „If I had a hammer“ und „We shall overcome“ sangen die Anwesenden Gäste begeistert mit.

Doch vor und nach dem musikalischen Teil blieb noch genügend Zeit, sowohl die politische Wetterlage als auch die Lehren aus den letzten 100 Jahren zu thematisieren. So ist es zum Beispiel erschreckend, dass im heutigen Bundestag nur 30,9 Prozent weibliche Abgeordnete sitzen, die niedrigste Quote seit 1998. Auch in den Länderparlamenten ist durchschnittlich nur jede/r dritte gewählte Politiker/in eine Frau. Und bei den Kommunalparlamenten und den Bürgermeisterämtern sieht es noch viel schlimmer aus.

Die Diskussion drehte sich deshalb vor allem um die Gründe, warum Frauen eine Kandidatur für ein öffentliches Amt oft ablehnen, obwohl sie sich politisch engagieren.

Was kann getan werden, damit mehr Frauen auf den Wahllisten erscheinen, fragen sich Frauen nicht nur in der SPD. Und auch die ASF beschäftigt sich intensiv mit diesem Problem und möglichen Lösungen. Denn darin waren sich Männer und Frauen an diesem Abend einig: Frauen sind für die Politik eine absolute Bereicherung!

Für weitere Informationen: Britta Weimann, Vorsitzende AsF, Telefon: 0172/414 66 53, E-Mail:

britta.weimann@web.de.

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v.l.n.r. Birgit Eckhoff, Hella Hinsch, Uli Valnion, Lara Krick, Gudrun Schwab, Britta Weimann